Heimatverein Steinhagen e.V.

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Heimatverein Steinhagen e. V.
Petra Holländer
Udo Waschkowitz
Reichenberger Straße 23
33803 Steinhagen

Tel: 05204 4236
mail@vorstand.info, epost@heimatverband.com, heimatverein.steinhagen@google.com, heimat-steinhagen@hotmail.com, heimat@gmx.de

Gemeindechronik Steinhagen 1981

1980 | zurück | 1982

November 1980 bis Oktober 1981

  • Für die Erweiterung ihrer Bibliothek erhielten die Bewohner des Matthias-Claudius-Hauses einen Scheck in Höhe von 845 DM. Dieser Betrag kam durch den Verkauf britischer und schottischer Spezialitäten durch Mitglieder der Royal Air Force Gütersloh zusammen, die sich wieder am Steinhagener Weihnachtsmarkt 1980 beteiligten.
  • Schwerpunkt der Seniorenarbeit im Altenzentrum ist die Betreuung unserer Mitbürger durch ehrenamtliche Helfer. Man unterhält sich mit ihnen, diskutiert mit ihnen ihre Probleme. Eine Besonderheit ist auch, dass Behinderte hier ihre Kontakte zu Gesunden und Leidensgenossen aufrecht erhalten können. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter im Matthias-Claudius-Haus entstammen der evangelischen Frauenhilfe und der katholischen Frauengemeinschaft. „Man erlebt, dass man nicht nur Gebender, sondern auch Nehmender ist.“ stellte eine Mitarbeiterin fest. Wer das Altenzentrum oder die Altentagesstätte mit ein paar Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit unterstützen will, ist in der Apfelstraße 36 jederzeit gern gesehen.
  • Als Ausdruck besonderer Verbundenheit übergab die Frauenhilfe des Bezirks von Pfarrer Bastert der Hausmutter Elisabeth Huck eine Nähmaschine. „Ich kann doch mehr, als ich vermutet habe“, das stellte eine 84-jährige Bewohnerin fest, nachdem sie die ersten Stunden der neu eingeführten Beschäftigungstherapie hinter sich hatte. Der Hausvater, Diakon Huck, und Frau Karin Gerdes, der die Therapie unterliegt, berichteten von positiven Erfahrungen. Sie ergänzt sinnvoll das übrige Programm, wie z.B. Ausflüge für Rollstuhlfahrer oder Veranstaltungen in der Altentagesstätte mit der Beteiligung Steinhagener Vereine. Jede Aktivität dient der Gesundheit und inhaltsreiche Beschäftigungen geben alten Menschen Ziel und Sinn für ihre Zukunft.
  • Für eine kindgerechte Gestaltung der Schulhöfe will sich die Aktionsgemeinschaft Steinhagen einsetzen. Aus diesem Grund übergab der Vorsitzende der Gemeinschaft, Dieter Flöttmann, der Grundschule Amshausen eine Malwand, auf der die Kleinen nun kritzeln können, was ihnen beliebt. Rechtzeitig zum Geburtstag erhielt Mustafa Aciner ein nützliches Geschenk von Arbeiterwohlfahrt und Aktionsgemeinschaft: ein spezielles Behindertenfahrrad, denn Mustafa hat als Kind bei einem Hausunfall ein Bein verloren. Nach dem Motto „Miteinander – Füreinander“ konnte so ein Geburtstagsgeschenk viel Freude bereiten. Die Aktionsgemeinschaft setzt so die Erlöse aus den Weihnachtsmärkten gezielt für soziale Zwecke in der Gemeinde ein. Dazu gehören auch Unterstützungen für die Ferienspiele, für Freizeiten des CVJM sowie ein Ausflug mit einem Spezialbus für Rollstuhlfahrer, mit dem 31 Behinderte eine Fahrt in das Sauerland unternahmen.
  • Seit November 1980 steht die „Alte Schmiede“ am Kirchplatz Gästen aus nah und fern als Ziel für kulinarische Genüsse zur Verfügung. Mit großem Erfolg wurde der Fachwerkbau nach Auflagen des Landeskonservators im alten Stil wieder aufgebaut.
  • Die von einem interfraktionellen Arbeitskreis vorgeschlagene Alternativtrasse zur A 33 soll planerisch untersucht werden. Diesen Entschluss fasste im Juli der Rat der Gemeinde nach teilweise erregter Diskussion. Zwei Tage vorher geriet eine Bürgerversammlung zu einer Protestveranstaltung gegen die geplante A 33. Eigentlich sollten Vorschläge zu einer Alternativtrasse gemacht werden, doch entweder forderten die Bürger die Beibehaltung der alten Linienführung oder sprachen sich gegen die Autobahn aus.
  • Das nordrhein-westfälische Landesamt für Datenverarbeitung gab die Bevölkerungsentwicklung des ersten Halbjahres 1980 bekannt. Danach teilten sich am 30.6.1980 16.099 Einwohner die 56,15 Quadratkilometer der Gemeinde, was eine Bevölkerungsdichte von 286,7 pro Einheit entspricht. Der Zuwanderungsgewinn betrug 96. 528 zogen zu, 432 zogen fort. 87 Geburten und 91 Sterbefälle wurden gezählt.
  • Mit einer spontanen Arbeitsniederlegung demonstrierten Anfang September rund 500 Mitarbeiter der Steinhagener Brennereien gegen die Erhöhung der Branntweinsteuer. Erst im April 1981 legte der Staat eine Steuererhöhung von 300 Mark pro 100 Liter reinem Alkohol fest. Der dadurch entstandene Knick im Absatz schlug vor allem in den Monaten Juni bis August bei den Firmen kräftig durch. Kurzarbeit, weitere Rationalisierungsmaßnahmen und Arbeitsplatzverluste waren die Folge.
  • Auf einer Pressekonferenz gab die H.-C.-König-Gruppe einige Daten des 1873 als Steinhägerbrennerei gegründeten Hauses bekannt: 1969 hatte die Gruppe ihren Umsatz bereits mit gut 250 Millionen DM und die Zahl der Beschäftigten mit 1.100 angegeben. 1980 erzielten nur noch 690 Mitarbeiter 320 Millionen DM Umsatz, von dem über 40 % auf Sekt und knapp 60 % auf Spirituosen entfielen. Die Gruppe gilt mit einem Marktanteil von 15 % als drittgrößter Sektanbieter in der Bundesrepublik und zählt mit 4 % Marktanteil auch zu den führenden deutschen Spirituosenherstellern. Der Exportanteil beträgt 3 %. Von den 320 Millionen Mark Umsatz werden 170 Millionen allein an Sekt- und Branntweinsteuer abgeführt. Von den 690 Beschäftigten arbeiten 71 im Außendienst und 100 im Ausland. In Steinhagen selbst sind 350 Mitarbeiter tätig. Stärkstes Einzelprodukt ist der mit dem Aufstieg des Hauses König untrennbar verbundene „Schinkenhäger“, von dem jährlich 4,5 Millionen 1/1-l-Flaschen hergestellt werden. Unerwartete Erfolge verbuchte die 1976 wieder entdeckte Hausspezialität „Urkönig“. Insgesamt verließen 1980 umgerechnet 25 Millionen 1/1-l-FIaschen Spirituosen und 45 Millionen Flaschen Sekt die Brennereien und Kellereien in Steinhagen, Berlin, Böchingen (Pfalz), Wissembourg (Elsaß), Achern (Schwarzwald) und Salzburg.
  • Weg von der dirigistischen Planung hin zur vorprogrammierten Kommunikationsmöglichkeit für jene Bürger, die nach Absegnung des Bebauungsplans 16 zwischen Bielefelder und Brucknerstraße bauen wollen. Dass die einstige Besitzerin des Baugrundstückes zur Bielefelder Straße hin so lange an ihrem Familienbesitz festhielt, ist für jene, die dort eines Tages ein neues Zuhause finden, hinsichtlich der ursprünglichen Planung geradezu dankenswert. An Stelle der ursprünglich geplanten Wohnsilos tritt nun eine Kettenhausbebauung. Es wurden hervorragende Ideen entwickelt. Viel Grün, verschiedenfarbige Pflasterstraßen, Innenhöfe und Wendehammer, die begrünt und mit Ruhebänken ausgestattet werden, sollen das Wohnen verschönern. Diese Bauweise fördert das Miteinander und Füreinander unter den Nachbarn.
  • Das Brinkhaus soll nach Beschluss des Rates der Gemeinde in private Hände übergehen.
  • Der Campingplatz am Mönchsweg im Ortsteil Brockhagen, der rund 100 Stellplätze umfasst und seit über 12 Jahren besteht, soll zum November 1982 geschlossen werden. Erst im Zuge des Genehmigungsverfahrens für den Flächennutzungsplan kam heraus, dass keine Entsorgungseinrichtungen vorhanden sind. Beim Kreis soll nun erkundet werden, wie die Anlage erhalten werden kann, da Strom und Wasser vorhanden sind und die Camper den Platz in einem guten Zustand erhalten haben.
  • Mit der Verabschiedung der Ehrenordnung wurde ein monatelanger Zwist im Rat der Gemeinde endlich bereinigt. Entschieden wurde, dass die Offenbarung von Grundbesitz von der Auskunftspflicht ausgenommen ist.
  • Ein wenig im Verborgenen blüht in Amshausen am Südhang des Teutoburger Waldes ein kleines Erholungsparadies: Die Fischereianlage von Gustav Fröhlich. Seine Idee, den Menschen Gelegenheit zu geben, sich zu erholen, auch wenn sie keinen teuren Urlaub machen wollen oder können, setzte er am Ascheloher Weg nach Feierabend und in Eigenhilfe in die Tat um.
  • Der Rat der Gemeinde hält an der Fußgängerzone für das Ortszentrum fest. Einige Geschäftsleute befürchten allerdings Einbußen, wenn die Kunden nicht mehr mit dem Auto bis dicht vor die Ladentür fahren können. Außerdem sind sie der Ansicht, dass die geplante Fußgängerzone nicht der erwarteten Bevölkerungsdichte im Ortskern entspricht. Die Planer bezeichnen die rund 500 Meter fußläufige Zone jedoch keinesfalls als überdimensioniert, außerdem können die Kunden fast bis auf 30 Meter an sie heranfahren und einen der 400 bis 500 Parkplätze rund um den Ortskern benutzen.
  • Zu einem „Frühschoppen“, der allerdings einen ganzen Tag lang dauerte, luden die Kameraden des Freiwilligen Löschzuges Steinhagen-Amshausen die Bevölkerung ein. Bei dieser Gelegenheit sollten die Bürger auch einmal das Gerätehaus in Augenschein nehmen können, das in rund 350 Arbeitsstunden in Eigenhilfe renoviert wurde.
  • In einer Arbeitsgemeinschaft für Fotografie haben Schüler der Realschule unter Leitung von Günter Brune Themen aus der Steinhagener Geschäftswelt, aus Arbeit und Freizeit, der Industrie und dem Wohnumfeld sowie Baudenkmäler fotografisch dargestellt. Mit offenen Augen, den Blick auf das Schöne und weniger Schöne gerichtet, gelang es auch, krasse Gegensätze in der Gemeinde auszuleuchten. So zeigte ihre Ausstellung auch einen natürlichen Bachlauf, dem ein rekultivierter gegenübergestellt wurde.
  • Mehr Züchter und steigende Besucherzahlen bei den Ausstellungen beweisen den hohen Freizeiwert, den die zahlreichen Vereine für Kaninchen- und Rassegeflügelzucht sowie für Gemüse, Obst und Gartenbau darstellen.
  • Durch rückläufige Gewerbesteuereinnahmen ist es um die Gemeindefinanzen alles andere als rosig bestellt. Bereits im Entwurf des Etats 1981 waren Neuverschuldungen vorgesehen, die die Schallmauer von 1.000 DM pro Kopf der Bevölkerung überschritten hätten.
  • In der Steinhagener Dorfkirche wurde zum ersten Male die Osternacht nach der altkirchlichen Tradition gefeiert. Der Gottesdienst begann am Ostersonntag um 4:30 Uhr. In dieser Feier kam die große Wende von der Trauer zur Freude, vom Bußpsalm zum Halleluja zum Ausdruck.
  • Zu einem Gemeindefest unter dem Motto „Wir gehören zusammen, Groß und Klein“ lud die evangelische Kirchengemeinde ein. Einen feierlichen Anstrich hatte die Eröffnung, als Kinder unter der Leitung von Kantor Windmann musizierten. Während die „Großen“ danach die Einrichtung einer Cafeteria genossen, tummelten sich die Kinder auf der Spielstraße. Am „Abend der Begegnung“ machten die Gemeindeglieder regen Gebrauch von der Möglichkeit, einander besser kennenzulernen. Der Sonntag begann mit einem gemeinsamen Singen und Familiengottesdienst im Freien. Zur bleibenden Erinnerung an diesen Tag fertigten Teilnehmer des Gottesdienstes ein Kreuz aus Baumscheiben. Es bekommt einen festen Platz im Bonhöffer-Haus. Am Nachmittag sorgten fleißige Frauen wiederum dafür, daß die Wünsche nach Kaffee und Kuchen erfüllt werden konnten. Ein Tanztee für die ältere Generation schloss den Tag ab.
  • Unter einem Haufen Schutt wurden 120 Jahre gastronomische Tradition begraben. Die Gaststätte „Drei Linden“, unter den Stammgästen für die besten Rollmöpse weit und breit bekannt, gibt es nicht mehr. Das Haupthaus, das später einen Anbau mit Fremdenzimmer und Wirtschaftsräumen erhielt, war schon über 200 Jahre alt. In den 1920er Jahren übernahm Paul Diekmann von seinem Vater das Gasthaus. Dieser Paul war auch der „Erfinder“ des so wohlschmeckenden Rollmopses. 1963 übernahm Schwiegersohn Wilhelm Brinkkötter das Geschäft bis 1979. Alten Steinhagenern ist sicher noch das Schild bekannt: „Zu einem Gläschen Bier schmeckt stets mein Rollmops Dir.“
  • Der Hegering Steinhagen hatte zu einem „Grünen Abend“ in das Schulzentrum eingeladen der in seiner Art erstmals stattfand. Die Bückeburger Jäger, das Jagdhornbläser-Korps Ravensberg Halle und die Männerchöre Brockhagen und Steinhagen boten im Wechsel Musik und Gesang. Dass Sänger und Musikanten den rechten Draht zu ihrem Publikum fanden, bestätigte langanhaltender Applaus. Der Hegering Steinhagen umfasst das Gebiet der Gemeinde Steinhagen mit sechs Eigenjagden und sechs gemeinschaftlichen Jagdbezirken. Für die Einwirkung auf die jagdliche Praxis ist der Hegering die wichtigste Einheit der jagdlichen Organisation; er ist reviernah und deshalb am geeignetsten, die wertvollen Ergebnisse von Forschung, Wissenschaft und Praxis dem einzelnen Jäger nahezubringen. Nur in den Hegeringen kann praktische, dem Wild und seiner Hege dienende Arbeit im unmittelbaren Zusammenhang mit den Revieren geleistet werden.
  • Angesichts der Schwierigkeiten der heimischen Industrie fordert die CDU die Gemeinde auf, sich um die Ansiedlung weiterer mittelständischer Gewerbebetriebe zu bemühen, um Arbeitsplatzverluste und Gewerbesteuerausfälle auszugleichen.
  • Die Jugendarbeit soll nach Herstellung der im Rat vertretenen Parteien noch stärker forciert werden. Aufgabe eines entsprechenden Jugendförderungsplans soll die Förderung von gemeinnützigen Vereinen, Verbänden und Gruppen mit jugendpflegerischen Aufgaben sein.
  • Auf die Benutzung des Hallenbades mussten die Steinhagener lange Zeit verzichten. Mängel bei der Bauausführung führten zu starker Korrosion im Rohrnetz der Heizungsanlage. Kosten der Renovierung: einige hunderttausend Mark.
  • Volkstümlich, harmonisch und mit viel Gesang verlief ein Heimatabend in Brockhagen. Zahlreiche Bürger fanden sich auf dem Hofe Fritz Landwehr im Vennort ein, wo der Männerchor, der Posaunen- und Kirchenchor sangen und musizierten.
  • Der 25 1/2 Meter hohe „Rest“ des ehemaligen Fernsehturms „Hünenburg“ kann nun als Aussichtsturm benutzt werden. In der Zeit von 9–18 Uhr kann der Wanderer in den Monaten April bis Oktober gegen ein geringes Entgelt Ravensberger Land und Münsterland von höherer Warte aus betrachten. 550.000 Mark investierte die Deutsche Bundespost in den Umbau.
  • Die Brockhagener Bürger mussten aus Sicherheitsgründen auf Glockengeläut verzichten, da sich am 400 Jahre alten Turm der Kirche breite Risse im Mauerwerk zeigten. Als Ursache wurde vermutet, dass durch den Kanalbau Teile des Fundaments abgesackt sind.
  • Das Kulturwerk brachte zum 10-jährigen Bestehen eine Schallplatte mit Künstlern heraus, die in Steinhagen zu Gast gewesen waren. Für die Spielzeit 1981/82 dieser kulturell hochstehenden Einrichtung konnten die „Regensburger Domspatzen“ verpflichtet werden. Außerdem präsentiert das Kulturwerk seinen Besuchern Ausstellungen von Künstlern aus dem heimischen Raum.
  • Starke Umsatzrückgänge waren für den Konkurs der Möbelfabrik Mensching verantwortlich. Das auf Stilmöbel spezialisierte Unternehmen beschäftigte zuletzt 100 Mitarbeiter.
  • Nach vergeblichen Rettungsversuchen und trotz schrittweisem Abbau des Personalbestandes ging bei der Firma Florex doch nichts mehr, der Konkurs musste angemeldet werden. Die noch verbliebenen 320 Beschäftigten durften Anfang November 1981 noch hoffen, dass Verhandlungen mit Übernahmeinteressenten erfolgreich verlaufen. Diese Personalstärke würde dem zuletzt erzielten 40-Millionen-Umsatz entsprechen.
  • Das Bielefelder Traditionsunternehmen Strunkmann & Meister schloss Mitte des Jahres aus Rentabilitätsgründen seine Weberei an der Mühlenstraße. Nach dem Krieg wurden Webstuhlteile aus den Trümmern der ausgebombten Fabrik in Bielefeld geborgen und in Steinhagen wieder in Gang gesetzt. Seit Mitte der 1920er Jahre besaß Strunkmann & Meister die Fabrik in Steinhagen, eine Spezialität des Hauses war das Einweben von Wappen.
  • Die Freigabe der Mozartstraße ermöglichte eine verbesserte Linienführung des öffentlichen Nahverkehrs, der nun durch die Siedlungsgebiete am Schulzentrum und an der Mühlenstraße geführt werden kann. Die direkte und kürzeste Verbindung zwischen dem künftigen Marktplatz/Busbahnhof und dem Schul- und Sportzentrum ist mit sechs Metern Fahrbahnbreite und beidseitigen, durch breite Grünzonen von der Straße getrennte Rad- und Gehwege so dimensioniert, dass sie den künftigen Aufgaben durchaus gewachsen ist.
  • Seit Mitte Oktober ist der Bebauungsplan für die Ortkernsanierung und damit für die geplante Fußgängerzone rechtskräftig. Nach den Vorstellungen der Architekten soll 1982 mit dem Kirchplatz begonnen werden, weil hier schon eine komplette Bebauung vorhanden ist. Folgen sollen dann bis 1984 in dieser Reihenfolge die Brockhagener Straße, die Bielefelder Straße und der neue Marktplatz. Die Randbereiche der Plätze und Straße sollen mit einem Ziegelpflaster abgesetzt werden. Das Betonpflaster wird durch geometrische Linien aufgelockert. Das Gefälle im Bereich des Marktplatzes von gut einem Meter wird durch Stufen und Rampen bewältigt. Die Mitte beherrscht ein Brunnen. Die umliegenden Geschäfte sollen ein arkadenartiges Vordach bekommen, um ein einheitliches Bild zu schaffen. Neben dem Brinkhaus entsteht ein kleiner Platz als Treffpunkt für die Jugend. Durch entsprechende Beleuchtung und Bepflanzung soll das individuelle Aussehen des Ortskerns verstärkt werden. Die gesamte Baumaßnahme umfasst eine Fläche von 17.000 Quadratmetern. Der planende Architekt sprach von 3,5 Millionen Mark, die dieses Projekt mindestens kosten dürfte. Neben Geschäften sollen auch rund 100 Wohnungseinheiten entstehen.
  • Während die Anlage einer Steinhagener Baugesellschaft gegenüber dem Parkdeck kurz vor der Fertigstellung stand, legte die Volksbank Ende Oktober den Grundstein zu ihrem attraktiven „Eckpfeiler“ am Marktplatz. Außer der Bankzentrale soll der dreieinhalb geschossige, L-förmig angelegte Baukomplex über drei Geschäfte und 25 Wohnungen verfügen. Durch die Verlagerung des Ortskerns entfernte sich der bisherige Standort der Volksbank an der Brockhagener Straße vom Zentrum der Gemeinde. Raumprobleme durch Ausweitung des Geschäftsumfanges kamen während der zehnjährigen Entwicklungszeit dazu.
  • 1931 wurde von Ewald und Willi Heitmann die Radsportabteilung der Sportvereinigung gegründet. Allerdings radelte man damals nur auf der Straße. In den 1960er Jahren erlebte die auf Radball und Kunstradsport umgestellte Abteilung ihre Blütezeit. Unter der Regie von Uwe Fritsche jagen heute 20 Aktive dem Leder nach, Brigitte Knehans und Astrid Schnadwinkel leiten den Trainingsbetrieb der kleinen, überwiegend weiblichen Kunstfahrergruppe. Die Radfahrabteilung würde sich freuen, wenn sich noch einige ernsthafte Interessenten für Radball und Kunstfahren finden würden.
  • Zu einem Schmuckstück ist die ehemalige Möbelfabrik Piel geworden, die jetzt drei Betriebe beherbergt, auf 500 Quadratmetern stellt die Firma Metallbau-Sickmann Fenster, Türen, Rollläden und andere Dinge aus, die ein Haus erst komplett machen. Mit einem Trockenofen, der nach modernsten Erkenntnissen der Technik installiert wurde, ist die 900 Quadratmeter große Halle der Autolackiererei Wolf ausgestattet.
  • Von 70 auf 500 Quadratmeter konnte sich der Handwerksbetrieb des Segelmachers Latsch vergrößern. Segel für alle olympischen Bootsklassen werden hier geschnitten, genäht und in der eigenen Siebdruckerei bearbeitet. Spezialisiert haben sich die Segelmacher auf Regatta-, Surf- und Flugdrachensegel. Die Firma zählt zu den vier größten in der Bundesrepublik.
  • „Unser höchstes Ziel ist es, alle sangesfrohen Menschen zu vereinen und durch das Lied unter uns und allen Zuhörern Freude zu bereiten und Brücken von Mensch zu Mensch zu schlagen.“ So steht es in der Chronik der Sängergemeinschaft Steinhagen, die in diesem Jahr ihren 60. Geburtstag feierte. Der Grundstein wurde am 5. August 1921 in der Wohnung des Klempnermeisters Wilhelm Vogt gelegt. Den Anstoß hatte Tischlermeister Gustav Landwehr gegeben. Lehrer Karl Hopf übernahm die Chorleitung und Hermann Mensing das Amt des Vorsitzenden. In sechs Jahrzehnten ist die Sängergemeinschaft zu einer beachtlichen Stärke herangewachsen. 72 aktive Sangesbrüder und -Schwestern singen regelmäßig im Männer- und im gemischten Chor. Besonders glücklich ist die Gemeinschaft, dass ihm noch immer ein Ehrenchorleiter zur Verfügung steht. Fritz Magedanz springt wie selbstverständlich ein, wenn Dirigent Manfred Altvater einmal absagen muss. Als Träger der Goldenen Dirigenten-Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes weiß der ehemalige Konrektor nach über 50-jähriger Chorleitertätigkeit, dass der Verein aufgeschmissen ist, wenn niemand dirigiert. Zweifellos war das Kreissängerfest der Höhepunkt des Steinhagener Volksfestes, das die Sängergemeinschaft in Verbindung mit ihrem 50-jährigen Bestehen feierte. Mehr als 500 Sänger aus 16 Vereinen mit 18 Chören wirkten mit.
  • Der Vertiefung der Nachbarschaft diente ein Straßenfest, das in der Weberstraße gefeiert wurde. Bevor am Abend zum Tanz ins Festzelt gerufen wurde, hatten die Kinder das Sagen. Für sie standen Spiele mein Fahrrad-Geschicklichkeitsturnier auf dem Programm.
  • Sicherheitsvorschriften auf einem Spielplatz zu erfüllen ist meist mit großen Geldausgaben verbunden. Im Rahmen einer Versammlung der evangelischen Kirchengemeinde kamen Presbyter und Eltern daher überein, dass es sinnvoll sei, die notwendigen manuellen Arbeiten selbst zu bewältigen. Also wurden 40 Kubikmeter Sand von den Eltern herangefahren und verteilt. Nach der „Knochenarbeit“ überwog dann die Freude, dass nur etwa ein Fünftel des veranschlagten Preises ausgegeben werden musste.
  • Mit rund 130 Unterschriften forderten Anlieger der Amshausener Straße, die Raserei dort einzuschränken. Mit verkehrsregelnden Maßnahmen soll die Straße nun sicherer werden.
  • Zu einer Gesprächsrunde trafen sich Ende Januar Mitglieder des Rates und der Verwaltung mit türkischen Mitbürgern, um sich kennenzulernen und über persönliche Sorgen und Nöte zu sprechen. Dabei stellte sich heraus, dass sich die Türken ihren deutschen Mitmenschen in punkto Wohnungs- und Arbeitsbeschaffung nicht gleichgestellt fühlen. Die Quelle fast aller Schwierigkeiten ist jedoch die sprachliche Verständigung. Meistens handelt es sich um Missverständnisse und fehlende Informationen seitens der Ausländer über deutsche Sitten und Verständnisse oder seitens der Deutschen über ihre Gäste und Mitbürger ausländischer Nationalität. Dass es um die Situation der Türken nicht allzu schlecht bestellt ist, beweisen von türkischen Pädagogen betreute Vorbereitungsklassen in Brockhagen sowie ein konfessionsloser, ganztägig geöffneter Kindergarten der Arbeiterwohlfahrt. Für die Zukunft will die Gemeinde weiterhin alles tun, um zu helfen. Jedoch seien die Probleme aus politischen und finanziellen Gründen nicht kurzfristig zu lösen. Die türkischen Mitbürger wurden aufgefordert, die bereits bestehenden Angebote zu nutzen und Interesse an einer Fortsetzung der Gespräche zu bekunden.
  • Der Antrag der SPD-Fraktion, einen selbständigen Ausschuss für Umweltschutz und Naherholung zu bilden, scheiterte an der Ratsmehrheit. Der Ausschuss sollte dem Rat der Gemeinde in allen Umweltfragen beraten, selbständig Schäden feststellen und Verbesserungsvorschläge machen sowie darauf drängen, dass die bestehenden Umweltschutzbestimmungen tatsächlich eingehalten werden. Die Verunreinigung der Gewässer, die Verschmutzung der Luft, Lärm, die Zerstörung der Landschaft und die Beeinträchtigung der Pflanzen- und Tierwelt haben nachhaltig und nachteilig in den Naturhaushalt eingegriffen. Die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen für heute und morgen ist deshalb eine der vordringlichsten politischen Aufgaben. Umweltschutz ist ein wesentlicher Bestandteil der Gemeindeentwicklung. Jeder Bürger ist aufgerufen, daran mitzuwirken. Deshalb ist das Umweltbewusstsein der Bürger zu wecken und zu stärken. Ein wichtiger Aspekt der Umweltpolitik ist der Schutz der Wohngebiete vor unzumutbaren Immissionen.
  • Im Rahmen der Umweltpolitik kommt der Pflege und Entwicklung der Landschaft außerhalb bebauter Ortslagen große Bedeutung zu. Die biologische Vielfalt von Natur und Landschaft muss durch den Landschaftsplan geschützt werden und besonders bei Flurbereinigungen Berücksichtigung finden.
  • Steinhagens „gute Stube“ – das neue Verwaltungsgebäude – nimmt planerisch Konturen an. Der Bau, dreigeschossig und in Form eines offenen U konzipiert, beherbergt im Erdgeschoss publikumsintensive Anlaufstellen wie Sozial- und Einwohnermeldeamt, Polizei und Bücherei. Hochzeitspaare stehen im Trauzimmer ebenerdig „auf dem Teppich“. Im Mittelgeschoss dominiert der parlamentarische Bereich mit Sitzungssaal und Räumen für Fraktionen und Ausschüsse. Die räumliche Abmessung der Büros sowohl vom „Chef“ als auch seiner Mitarbeiter liegen unterhalb der Norm für vergleichbare Verwaltungsgebäude. Im zweiten Obergeschoss ist die gesamte Bauverwaltung untergebracht. Für das gesamte Objekt rechnet die Gemeinde mit Kosten zwischen 6 und 7 Millionen Mark.
  • Die Gemeinde Steinhagen hat Ende Mai ihren ersten verkehrsberuhigten Wohnbereich verwirklicht. Es ist das neu ausgebaute Teilstück der Aprikosenstraße und es dient als Modell für weitere Siedlungsgebiete. Für die Benutzer der Straße bedeutet diese Maßnahme: Fußgänger dürfen die Straße in ihrer gesamten Breite benutzen, Kinderspiele sind überall erlaubt. Der Fahrzeugverkehr muss Schrittgeschwindigkeit einhalten. Die Fahrzeugführer dürfen Fußgänger weder gefährden noch behindern; wenn nötig, müssen sie warten. Die Fußgänger dürfen den Fährverkehr nicht unnötig behindern. Das Parken ist außerhalb der dafür gekennzeichneten Flächen unzulässig, ausgenommen zum Ein- und Aussteigen oder zum Be- und Entladen.
  • Das Waldbad wird auch in den nächsten 3 Jahren der Bevölkerung zur Verfügung stehen, nachdem eine entsprechende Zusage des Johanneswerkes als Eigentümer des Grundstücks vorliegt.
  • Freiwillige Helfer des Schwimmclubs und der DLRG griffen zum Werkzeug, um erst die Becken zu säubern und anschließend die Holzstege des einzigen Naturbades im Altkreis zu restaurieren.
  • Kein Mittel zur Wirtschaftsförderung ist der Weihnachtsmarkt, der 1980 zum sechsten Mal stattfand. Er hat nicht die Aufgabe, potentielle Käufer in die Gemeinde zu locken, sie in weihnachtliche Stimmung zu versetzen und dabei zu bewegen, in den Geschäften ihre Einkäufe zu erledigen. Vielmehr ist die Steinhagener Aktionsgemeinschaft bemüht, Gutes zu tun, Bedürftigen und Behinderten zu helfen. Zu diesem Ergebnis kam Dr. Dietmar Sauermann vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Im Rahmen einer großangelegten Umschau wurde festgestellt, daß von den zahlreichen Märkten, die alljährlich veranstaltet werden, der Steinhagener Weihnachtsmarkt von allen am konsequentesten auf das Caritative ausgerichtet ist. Das Geschehen wird in erster Linie von Vereinen und Verbänden, von Schulen und Kindergärten bestimmt. Zu den Attraktionen zählt auch die Teilnahme der Royal Air Force vom benachbarten Flughafen Gütersloh. Der Erlös der Weihnachtsmärkte kommt voll und ganz Bedürftigen in Steinhagen zu. Es werden nicht die großen und kleinen Organisationen durch Geldspenden unterstützt, sondern es wird gezielt in ganz konkreten Fällen mit Sachspenden geholfen. Der Weihnachtsmarkt hat nicht nur dazu beigetragen, die Not vieler Menschen zu lindern, sondern er war auch Anstoß für viele kleine und große Aktionen, die das Klima der menschlichen Beziehungen im Ort verbessern. Der Weihnachtsmarkt 1980 machte dieses Bestreben wieder einmal deutlich. Erstmals präsentierte sich das Altenzentrum und eine MS (Multiple Sklerose) Kontaktgruppe lud auch zum Gespräch über die ganz speziellen Probleme der Betroffenen ein. Der Freundeskreis der Abstinenzler informierte, schließlich fand sich eine Gruppe ein, die Kriegsspielzeug eintauschte. Höhepunkte des Marktes waren die Konzerte der Schöneberger Sängerknaben und des Montanara-Chores.
  • Auch für 1981 ist die Spendenlawine der Steinhagener Geschäftswelt bereits im Oktober in Bewegung geraten. Aquarelle und Luftaufnahmen werden wieder als Los-Postkarten für die große Tombola vom Trachtenpaar des Heimatvereins verkauft. Nachdem Philatelisten bereits 1980 mit einer Ausstellung dabei waren, wird für dieses Jahr ein Sonderpostamt vorbereitet. Erfreulich ist, daß die Zahl der beteiligten Vereine wieder gestiegen ist.

Personalien

  • Der Steinhagener Berufsfotograf Günter Brune wurde in die internationale Vereinigung „Colour Art Photo“ aufgenommen. Dieses „Markenzeichen“ gilt als besonderes Aushängeschild für Fotografen, deren Atelier und Leistungsstand internationalen Anforderungen entsprechen. Sein Fotofachgeschäft präsentierte sich Mitte des Jahres mit einer erweiterten Verkaufsfläche sowie mit einem technisch völlig neu ausgestatteten Atelier.
  • Die 1919 gegründete Firma Gustav Genuit in Brockhagen wurde am 1.9.1981 von der Ernst-Willner-GmbH übernommen. Das Fertigungsprogramm reicht nun vom Stalldungstreuer über Farmteile aus Polyester bis zu Industrietoren.
  • Das Brockhagener Geschäftsleben wurde durch die Fahrschule Hohnhorst sowie durch ein Reisebüro der Firma Forntheil erweitert.
  • Mit Beginn des neuen Jahres hat die Kaufmannsfamilie Leckelt das Obst- und Gemüsefachgeschäft Eichner übernommen.
  • Der ehemalige Geschäftsführer der BIF, Gerd Gläsker darf 54 Monate hinter Gittern über seine betrügerischen Manipulationen nachdenken.
  • Als zweite Gemeindeschwester nahm Schwester Lieselotte Wolf ihren Dienst auf. Nach ihrer Ausbildung in der Pflegevorschule Bethel und der Krankenpflegeschule in Iserlohn betreute sie bereits Patienten in Gilead.
  • Zum neuen Vorsitzenden des CVJM wurde Torsten Böhling gewählt. Bevor Horst Bartelniewöhner sein Amt nach achtjähriger Tätigkeit zur Verfügung stellte, wies er auf die großen Möglichkeiten aber auch Schwierigkeiten des CVJM hin. Von Bedeutung sei es, die Angebote des Vereins richtig einzuordnen. Jeder könne Gottes Wort hören, aber auch an Musik, Sport, Freizeit und Diskussionen teilnehmen.
  • Dem Kraftfahrzeugmeister Martin Merks wurde der „Goldene Meisterbrief“ übergeben. Er ist der erste und einzige im Kreis Gütersloh, dem ein „Goldener Meisterbrief“ im Kfz-Handwerk überreicht werden konnte. Einen „Goldenen Meisterbrief“ des Tischlerhandwerks erhielt Hermann Altenbäumer.
  • Dr. Herbert Spengemann, als uneigennütziger, tatkräftiger und liebenswerter Landarzt in Brockhagen bekannt, feierte seinen 65. Geburtstag. Als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Landärzte im Hartmannbund auf Bundesebene hat er in zahlreichen Veranstaltungen immer wieder Themen aufgegriffen, die über die Probleme der Landärzte hinaus große Beachtung fanden. 1974 ließ er sich als Landarzt in Brockhagen nieder. Das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland in Anerkennung seiner Verdienste als Landarzt wurde ihm 1980 verliehen.
  • Für seine Leistungen auf dem Gebiet der kommunalen Selbstverwaltung erhielt Ernst Niemann das Bundesverdienstkreuz am Bande. Besonders wurden damit die Verdienste gewürdigt, die er sich durch seine Arbeit nach Beendigung des Weltkrieges erworben hat.
  • Der Kaufmann und Kommunalpolitiker Heinrich Müller feierte seinen 70. Geburtstag. 1945 legte er den Grundstein für seinen Stahlbaubetrieb, der 34 Jahre bestand.
  • Altbürgermeister Franz Vollmer und Gattin Anna feierten im Juli den seltenen Ehrentag der Gnadenhochzeit: Sie waren 70 Jahre verheiratet. 1915 wurde Franz Vollmer von der britischen Besatzungsmacht in das Amt eingesetzt. In den folgenden acht Jahren gehörte neben der Wohnraumbeschaffung vor allem die Integration der Flüchtlinge zu seinen schwierigsten Aufgaben.
  • Jeden Morgen um 7.30 Uhr hat Werner Bröel seit über 4o Jahren nachgemessen, was die Nacht über an Feuchtigkeit heruntergekommen ist. Er gab es – als einer von 265 in Mordrhein-Westfalen – termingerecht an den Deutschen Wetterdienst weiter. Das Wetteramt in Essen benötigte seine Angaben nicht für die vorausschauende Wettervorhersage, sondern vielmehr für die Statistik über das Gewesene. Der Nebenjob Werner Bröels hat Tradition, denn schon seit 1890 (seit dieser Zeit unterhält der Deutsche Wetterdienst in Brockhagen eine Niederschlagsstation) versieht die Familie diese Aufgabe. Jetzt erhielt Werner Bröel für seine ehrenamtliche Tätigkeit die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
  • Im März verstarb im Alter von 69 Jahren Dr. Heinrich Knabe. Im Jahre 1945 ließ sich Dr. Knabe als Arzt für Allgemeinmedizin in Steinhagen nieder. Seine Praxis genoss schnell einen guten Ruf. Neben seinem Beruf fand Dr. Knabe Zeit, sich in der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft zu engagieren. In Steinhagen war er zuletzt deren Ortsvorsitzender.
  • Mit 52 Jahren verstarb nach langer schwerer Krankheit im Dezember 1980 Wilhelm Hellweg. 1956 kam der Bankkaufmann zur damaligen Spar- und Darlehnskasse, seit einigen Jahren gehörte er dem Vorstand an. Aktiv beteiligte er sich bei der Aktionsgemeinschaft Steinhagen.
  • Mit Ewald Wolf verstarb im August ein verdienter Steinhagener Kommunalpolitiker, der über zwei Jahrzehnte als Mitglied der SPD-Fraktion im Steinhagener Rat tätig war. Der Versicherungskaufmann widmete sich vor allem den Problemen im Tiefbauausschuss und versuchte, als er zusammen mit seinen Ratskollegen nach dem zweiten Weltkrieg die Arbeit aufnahm, die Gemeinde möglichst schnell wieder auf die Beine zu bringen. Nach der Neugründung der Arbeiterwohlfahrt führte er diese soziale Einrichtung als 1. Vorsitzender.
  • Der Lebensmittelmarkt Gläsker schloss nach den Sommerferien seine Pforten. Konkurrenz und Nachwuchsmangel gaben dafür den Ausschlag.
  • 1959 eröffnete Heinrich Lippert als erster ein Einzelhandelsgeschäft mit Selbstbedienung. Mit 65 Jahren ging er in Pension und schloss sein Geschäft für immer.
  • Albert Keienburg übernahm als Nachfolger von Dr. Knabe die Führung der DLRG-Ortsgruppe.
  • Nach 45-jähriger Tätigkeit als Lehrer und Erzieher ging Realschuldirektor Wilhelm Bratvogel in den Ruhestand. Am 20. April 1966 wurde er Leiter der Realschule Steinhagen. Eine Schülerin, die im Namen aller Jungen und Mädchen sprach, betonte, dass ihr Rektor als streng aber gerecht galt und sein enormes Wissen oft Ausgangspunkt für lange Diskussionen war. Dabei vergaß er nicht, für Verständnis und gute Atmosphäre an der Schule zu sorgen.
  • Wolfgang Heitland übernahm zum neuen Schuljahr das Amt des Schulleiters der Realschule Steinhagen. Regierungsdirektor Deppe wies bei der offiziellen Einführung auf die besonderen Anforderungen hin „Heute ist ein Schulleiter nicht mehr der Chef eines Unternehmens, der Beschlüsse fasst, sondern er findet sich in einem Geflecht von Erlasse, Gesetzen und Bestimmungen wieder. Das Kollegium stellt andere Erwartungen an ihn als Schüler und Eltern. So sind Konflikte vorprogrammiert. Zweck der Schule müsse es sein, das Interesse der Schüler zu fördern. Die Schule ist keine Dienststelle, sondern ein lebendiger Organismus, der von vertrauensvoller Zusammenarbeit geprägt ist.“ Wolfgang Heitland unterrichtet die Fächer Biologie und Chemie. (Nach einer Lehre als Chemielaborant begann er mit der Lehrerausbildung.) Seinen neuen Aufgabenbereich beschreibt er so: „Die Realschule Steinhagen hat eine überschaubare Größe. Bei knapp 500 Schülern ist es möglich, jeden einzelnen kennenzulernen. Hier gehen die Bildungsreserven nicht verloren, denn die Realschule bietet eine Vielfalt von Chancen. Es hängt von uns allen ab, dass wir uns in dieser Schule wohlfühlen. Wir müssen vor Arbeitsbeginn nicht den Berg Arbeit sehen, der vor uns liegt, sondern wir müssen neugierig auf das sein, was uns erwartet.“
  • Mitte April war Steinhagens Bürgermeister Rudolf Wolf 20 Jahre im Amt. 1961 im dritten Wahlgang und mit namentlicher Abstimmung gewählt, nahm er sich der Probleme der Gemeinde an.: Sanierung, Straßenbau, das Schul- und Sportzentrum, diverse Bebauungspläne und vor allen Dingen die Verselbständigung der Gemeinde nach der Herauslösung aus dem ehemaligen Amtsverband Halle.
  • Vor 25 Jahren gründete Herbert Dröge seinen Kalk-Streubetrieb mit einem kleinen Traktor und einem Mini-Kalkstreuer. Heute versorgt er 2.500–3.000 Hektar im Umkreis von 50 km um Steinhagen mit dem Pflanzennährstoff Kalk.
  • Stets auf dem neuesten Stand auf dem Sektor Kosmetik zu sein, ist das Bestreben von Wolfgang Peter, der vor 25 Jahren am Kirchplatz sein Drogerie- und Parfümerie-Fachgeschäft eröffnete.
  • Das Modefachgeschäft von Marianne Meyer feierte im November 1980 25-jähriges Jubiläum. Begonnen hatte es mit einem Hutgeschäft, in dem sie die mit viel Liebe angefertigten eigenen Werke ausstellte und zum Verkauf anbot.
  • Als dienstälteste Mitarbeiterin des Steinhagener Kindergartens im Dorf gehört Elfriede Wehmeyer seit nunmehr 25 Jahren zum festen Bestandteil des Hauses. Auch ohne Fachausbildung gelang es ihr schnell, zu einer vollwertigen Kraft zu werden und die Herzen der Kinder im Sturm zu erobern.
  • 25 Jahre Kindergarten Brockhagen – 25 Jahre ein einziges Abenteuer. So formulierte Pastor Schönwald die bewegte Geschichte des Kindergartens. Angefangen hatte alles am 2. Oktober 1956 in einem kleinen Raum mit 52 Kindern. Heute ist der Kindergarten schick und modern, in drei Gruppen werden 75 Kinder betreut. Dazwischen lagen Raumprobleme durch geburtenstarke Jahrgänge und Verzögerungen bei Neubauten durch fehlende Zuschüsse und nicht funktionsfähige Dachkonstruktionen. Superintendent Schmeling betonte in der Feierstunde: „Die Kindergartenarbeit ist in den letzten 25 Jahren stark ausgebaut worden. Das bedeutet, dass diese Arbeit wichtig ist. Wir hoffen, dass die Kindergärten nicht von Sparmaßnahmen betroffen werden.“
  • Im Steinhagener Ortsteil Brockhagen beging die Firma Gerhard Krull ihr 25-jähriges Geschäftsjubiläum. Was einst in Bielefeld mit einer Drehbank begann, reifte nach dem Ausbau der alten Molkerei zu einem mittelständischen Betrieb heran, der Kühlwasserpumpen in alle Welt liefert.
  • Mehr als 3o Jahre ist es her, seit der Friseursalon Wehmeier seine Pforten öffnete. Der damaligen Inhaberin, Grete Wehmeier, standen damals nur zwei Kabinen zur Verfügung. Seit dem 1. Januar hat nun ihr Sohn Horst-Peter den inzwischen mehrmals erweiterten Salon übernommen.
  • Für eine 40-jährige Tätigkeit im Schuldienst wurde der Rektor der Grundschule Steinhagen, Otto Morgenstern, geehrt. Der Pädagoge, der seinen Berufsweg nach dem Motto: „Ein Lehrer, der lehrt, muss dauernd bereit sein, zu lernen.“ beschritten hat, kam 1968 nach Steinhagen.
  • Getreu dem Wahlspruch „In Freud und Leid zum Lied bereit“ hat der Männerchor Amshausen durch sechs Jahrzehnte zusammengehalten.
  • Am 3. September 1911 trafen sich in Brockhagen einige Männer, die ihre sportlichen Aktivitäten organisiert betreiben und sich mit anderen Sportlern messen wollten. So gründeten sie den Sportverein TuS „Einigkeit“ Brockhagen, dessen 70. Geburtstag mit einer Sportwerbewoche gefeiert wurde. Natürlich dominierte das Handballspiel, das von mehr als zwei Dritteln der Aktiven betrieben wird.
  • Auf eine 100-jährige Firmengeschichte konnte am 2. Januar die Firma Gronemeyer & Banck zurückblicken. Der Betrieb stellt Tanks, Flüssigkeitsbehälter, Druckbehälter und Silos aller Art her. Vor neun Jahren hat er in Steinhagen auf rund 50.000 Quadratmetern, von denen 7.000 überbaut sind, eine neue Heimat gefunden. Besonderen Wert legt.; die Firma auf den Umweltschutz. 150 Mitarbeiter werden an modernen Produktionsanlagen beschäftigt.
  • Seit fast 2o Jahren besitzt die Steinhagener Feuerwehr Wasserspiele, auch Wasserorgel genannt. 361 Düsen versprühen bis zu 1.600 Liter Wasser pro Minute, sie sind kreis- und geradenförmig angeordnet und verschieden dick, sprühen zum Teil gebündelte Strahlen oder sprudelnde Fontänen. Scheinwerfer in verschiedenen Farben beleuchten das Geschehen von unten. Die stärksten Fontänen, die im Takt der Musik pulsieren, können Höhen von 20 Metern erreichen. Während eines Besuchs in der Partnerstadt Woerden konnte dieses Schauspiel erstmals einem internationalen Publikum vorgestellt werden.

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